„In Schweden ist der nächste See nie weit.“ Bei diesen Worten möchte man sofort abhauen um vor eben diesen mit einer Tüte Süßkirschen zu sitzen. Der See ist da, die Kirschen sind es auch, nur Schweden fehlt – leider. Die süßen, knackigen Früchte gibt es derzeit in einer himmlischen Fülle und ein Paar wird sich direkt ans Ohr gehangen, während die anderen genüsslich und gefühlt ohne eine Pause dabei zu machen, aufgegessen werden. Wie man unschwer erkennen kann, lassen die Bilder eine süße Leckerei vermissen. Nun, die Küche bleibt heute mal kalt. An Kuchen und Gebäck kann man sich auf gewisse Weise satt essen, aber an der Natur keineswegs satt sehen. Diese Eindrücke festzuhalten halten, macht genauso viel Freude. Vielleicht mache ich das jetzt häufiger…
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Blaubeerkuchen.
Der erste Schritt kostet immer wieder Mut, aber sobald man sich traut, ist es umso schöner. Tief Luft holen… 3, 2, 1… und schon taucht man ein ins kühle Nass. Binnen weniger Sekunden liegt der Alltag hinter einem. Alles unnütze ist weg und man findet sich mitten im See wieder. Das Wasser schwappt sanft um einen herum, ein paar Vögel ziehen vorbei, der Himmel ist schier endlos und man kann sich einfach treiben lassen. Ein Blick frei geradeaus und Raum und Zeit scheinen vergessen.
Dieses Gefühl hat man allerdings nicht immer beim Backen, gerade dann, wenn etwas in die Hose geht. Der erste Backversuch konnte am Ende nicht mit der Schönmalerei im Kopf mithalten. Schlicht und einfach verschätzt und Minuten des Grübelns vergingen. Die allerletzten Zuckerreste wurden zusammengekratzt und beim zweiten Versuch hat es dann doch noch geklappt. Juchee!
Ich bin dieses Mal doch sehr von den Bildern angetan. Darf man das sagen? Irgendwie rufen sie etwas hervor. Beim Anblick entsteht das Gefühl als wäre man woanders. Da wo der Sommer, so wie er jetzt ist, warm, eher selten vorkommt – in Schweden. Das Licht, die Farben, die Blumen, die Materialien und natürlich der Kuchen an sich.
Sauerkirschkuchen.
Dieses Wochenende ging es hoch hinaus, dem Baumwipfel entgegen um die schönsten Süßkirschen von den Ästen zu pflücken, bevor sich ihre Saison dem Ende neigt. Es war ein Balanceakt – eine schmale Stufe auf der Leiter, eine Hand die nach möglichst vielen und hochhängenden Kirschen greift und die andere Hand, die den Eimer festhält, denn zu kostbar ist schließlich das, was bereits drinliegt. Das wunderbare dabei ist ja, das man vollkommen die Zeit vergisst und der Kopf mühelos abschalten kann. Am Ende bin ich mit knapp fünf Kilo Kirschen nach Hause gelaufen und dort angekommen, ging es gleich weiter, denn die Sauerkirschen wollten auch noch gepflückt werden. Immerhin sind sie nicht so hoch gewachsen und machen das Ernten einfacher. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten die Kirschen zu verarbeiten und ich habe mich unter anderem für Kirschgrütze entschieden. Das wollte ich schon immer mal machen und gestern war es endlich so weit. Nennt man sowas die Erfüllung eines Traums? Ja, ein Traum von einem Nachtisch und was für einer. Aber heute geht es nicht um die Kirschgrütze, sondern um einen Sauerkirschkuchen. Wahnsinnig lecker. Noch so ein Traum von einem Kuchen. Soweit ich weiß gibt es Sauerkirschen nicht zu kaufen, für diesen himmlischen Obstgenuss muss man schon wegfahren. In die Weite, da wo Stille, Ungestörtheit, Ruhe, grün und Wasser vorherrschend sind und unfassbar viel Platz für Himmel ist.